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Beim Flaschenkönig Flaschensepp

Verantwortlicher Autor: Stephan Zurfluh Zürich, 02.05.2021, 20:47 Uhr
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Tierflaschen im Flaschenmuseum Willisau
Tierflaschen im Flaschenmuseum Willisau  Bild: Stephan Zurfluh

Zürich [ENA] Wahrscheinlich ist es das grösste Flaschenmuseum in Europa, dass der Flaschensepp in Willisau aufbaut. Sicher ist die Sammlung in ihrer Art einmalig. Der Flaschensepp sortiert nach den Formen einer Flasche. 7500 Flaschen aus allen Verwendungsbereichen sind ausgestellt.

Das Museum ist nur für Gruppen und Voranmeldung geöffnet. Jeden 4. Sonntag im Monat ist es für auch für Einzelpersonen zugänglich. Der Bus fährt vor das Museum, der ehemaligen Käserei Käppelimatt. Eine grosse Flasche verrät, dass ich hier richtig bin. In einer Telefonzelle hängt eine Klappe, wo alte Flaschen abgegeben werden können. Davon hat der Flaschensepp mehr als genug. Über 40’000 Flaschen umfasst die Sammlung, davon werden rund 7500 Flaschen im Museum präsentiert. Die anderen Flaschen sind für Sonderausstellungen vorgesehen. Das Flaschenmuseum ist ein Museum, wo die Flaschen einfach in Regalen stehen, geordnet nach Formen. Bei der Führung erzählt der Flaschensepp Geschichten zu den Flaschen. Das zeichnet ihn aus.

Es gibt nur wenig rote Flaschen, die brauchen Gold für die Produktion. In der Schweiz mit der roten Landesfarbe wird da gerne geschwindelt. Die Farben sind nur aufgemalt. Werden die roten Flaschen bei 900 °C geschmolzen, ist die Farbe weg. Die Behindertenwerkstatt Brändli recycelt so Flaschen und es entstehen Ablageflächen für Visitenkarten oder Schalen für Kekse. Eine “blaue Mauritius”, zumindest sinngemäss ist die Flasche einer Fehlproduktion. Dort wurde das Schweizer Kreuz kleiner statt grösser. Eine Flasche wurde gerettet. Die Weinflaschen, die zum 700 jährigen Jubiläum der Eidgenossenschaft der Künstler Hans Erni gestaltet hat, zeigen ein wachsendes Relief Schweizer Kreuz.

Blick auf Griechenland
Beim Parfüm zählt die Flasche
Hier eine Porzellanflasche

Ein weiterer Schatz sind die blauen Flaschen von Salvadore Dali. Der Künstler ist damals wenig bekannt gewesen und designte drei Flaschen für einen Wein. Die Flaschen wollte niemand kaufen. Ein Restpostenmarkt verscherbelte den Wein. Heute suchen Sammler auf der ganzen Welt danach und geben viel Geld dafür aus. Beeindrucken sind die Flaschen, welche Tiermotive abbilden; oder die vielen Parfümflaschen. Viele Details und Geschichten erzählt der Flaschensepp. “Ich will keine Multimedia, ich will die Besucher mit Erzählungen fesseln.” Das Museum gehört einen Verein und ist ein Eldorado zu einem Alltagsgegenstand, der zu oft weggeworfen wird.

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